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Welche Bewitterungskategorie haben Brandschutzbeschichtungen?

Am Beginn der Entwicklung von leistungsfähigen Brandschutzbeschichtungen in den 1970er-Jahren konnte lediglich die Anwendung im Innenbereich formuliert werden. Dieses lag in erster Linie an den zur Verfügung stehenden Rohstoffen. Generell war damals die Formulierung eines wässerigen Anstrichstoffes für den Außenbereich nicht denkbar. Seit etwa 2010 wurden in der Entwicklung von Rohstoffen erhebliche Fortschritte erzielt. Hatte ein für das Aufschäumverhalten dämmschichtbildender Brandschutzbeschichtungen (DSB) wichtiger Rohstoff früher einen wasserlöslichen Anteil von 4,5 Gew.-%, so stehen heute Ammonium-Polyphosphate mit einem wasserlöslichen Anteil von nur noch 0,01 Gew.-% zur Verfügung. In der Kombination mit hochwertigen Bindemitteln auf Basis von Co- oder Terpolymerisaten können inzwischen wässerige DSB formuliert werden, die die Anforderungen nach ETAG 018-2 an die Bewitterungsklassen Y und X ohne zusätzliche Applikation eines Decklacks erfüllen. Wenn also nach dem heutigen Stand der Technik wässerige 1-komponentige DSB die Anforderungen für mindestens zehn Jahre im überdachten Außenbereich (Bewitterungsklasse Y) ohne Decklack überstehen, dann wird dieselbe Beschichtung im Innenbereich eine deutlich längere Schutz- bzw. Lebensdauer aufweisen. Die Zukunft wird zeigen, ob die Diskussion mit den akkreditierten Prüfämtern zu neuen Testszenarien führt oder ob verlängerte Prüfzyklen in allen Bewitterungskategorien den Nachweis von Lebensdauern über zehn Jahre hinaus ermöglichen.

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