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Wie funktionieren Brandschutzbeschichtungen?

Brandschutzbeschichtungssysteme werden nach Art ihrer chemischen Reaktion im Falle eines Brandes als dämmschichtbildende Materialien oder als Ablationsprodukte bezeichnet. Die sogenannten Dämmschichtbildner formen sich schon bei Temperaturen ab 200 °C in einem durch die Hitze ausgelösten chemischen Prozess zu einem stabilen Kohlenstoffschaum um. Zunächst beginnt das Bindemittel oberflächlich zu erweichen. Es wird dann durch Gase, die von einem Treibmittel ausgehen, zu einem Schaum aufgebläht. Mit steigender Temperatur wird ein schaumstabilisierender Stoff wirksam und es entsteht eine thermisch weitgehend stabile Schaumschicht. Dieser Schaum schützt die darunter liegenden Materialien für einen in den Produktzulassungen definierten Zeitraum. Bei flächiger Anwendung, z. B. bei Stahlprofilen, stehen die thermische Isolierung und die Kühlung der Bauteile und damit ihr Funktionserhalt im Vordergrund ihrer Wirksamkeit. Bei Brandschutzfugen und Abschottungen dient der Schaum dazu, Flammen, heißen Gasen und vor allem Rauch den Durchtritt zu verwehren. In Brandschutzbeschichtungen mit einer ablativen Reaktion auf Hitzeeinwirkung findet dagegen ein endothermer Prozess statt, indem sie verdampfen, sublimieren oder schmelzen. Dadurch werden die beschichteten Materialien gekühlt. Außerdem können aus den Beschichtungen Substanzen abgegeben werden, die zusätzlich eine flammhemmende Wirkung haben. Nach Abschluss der chemischen und physikalischen Prozesse bleibt ein poröses, anorganisches, nicht brennbares, zusammengesintertes Gerüst übrig, das zusätzlich thermisch isolierend wirkt.

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