HENSOTHERM® und HENSOMASTIK® Brandabschottungen für Holzbauteile
Die die nach DIN EN 1366-3 geprüften und zertifizierten HENSOTHERM® und HENSOMASTIK® Lösungen für effektiven Brandschutz und Brandabschottungen in Holzbauteilen umfassen vielseitige einfach auszuführende und kostengünstige Konstruktionsvarianten zur Wiederherstellung der Feuerwiderstandsfähigkeit von Wand- und Deckenkonstruktionen aus Massivholz, kreuzverleimten Brettsperrholz (CLT), Schicht- oder DiagonalDübelholz® (DD), wenn diese mit Öffnungen für die Durchführung von einfachen, mehrfachen oder gemischten Versorgungsleitungen, wie z. B. Rohr- oder Kabeldurchführungen, versehen wurden.
Der Ringspaltverschluss um Einzeldurchführungen erfolgt dabei mit dem gebrauchsfertigen Brandschutzspachtel HENSOMASTIK® Acrylic.
In Kombination mit HENSOTHERM® RM Rohrmanschetten und HENSOTHERM® EM modularen Endlosmanschetten werden Abschottungen von brennbaren Rohren oder Rohren mit brennbarer Isolierung erstellt.
Nachbelegbare Abschottungen für Einzelkabel, Kabelbündel und Elektroinstallationsrohre können schnell und einfach mit dem HENSOTHERM® Service Transit, einer gebrauchsfertigen intumeszierenden Brandschutzhülse für Einzeldurchführungen, erstellt werden. Der passgenaue Einschub ohne zusätzlichen Ringspaltverschluss ist möglich.
Für größere Öffnungen mit mehreren oder gemischten Leitungskombinationen eignet sich das HENSOMASTIK® Kombischott 2 x 50 mm, bestehend aus zwei min. 50 mm dicken Mineralfaserplatten ≥ 150 kg/m³, die auf den Außenseiten mit HENSOMASTIK® 5 KS Farbe oder HENSOMASTIK® 5 KS viskos beschichtet werden. Die benötigten Mineralfaserplatten sind bereits vorbeschichtet in den Abmessungen 600 x 1000 mm erhältlich. Als Reserve für schnelle und einfache nachträgliche Installationen kann auch ein Leerschott vorübergehend oder dauerhaft installiert werden. Ausführungen mit und ohne Laibungsrahmen sind möglich.
In Decken kann alternativ eine Brandabschottung für einzelne, mehrere oder gemischte Leitungskombinationen, auch in größeren Durchbrüchen, mit dem HENSOTHERM® GM 2000 Brandschutzmörtel auf Gipsbasis erstellt werden, der kraftschlüssig um die durchdringenden Leitungen in die Bauteilöffnung eingegossen wird.
Produktmerkmale
- Schottkonstruktionen geprüft nach DIN EN 1366-3
- Feuerwiderstandsdauer bis 90 Minuten (feuerbeständig)
- Brandschutzlösungen für Einzeldurchführungen und gemischte Abschottungen
- Klare Konstruktionsvorgaben und einfache Montage
Umwelt
Holzbau ist besonders nachhaltig, da Holz als nachwachsender Rohstoff CO₂ speichert und klimafreundlich ist. Die Herstellung erfordert weniger Energie als Beton oder Stahl, wodurch die CO₂-Bilanz reduziert wird. Dank seiner hohen Stabilität ermöglicht Holz ressourcenschonende, schlanke Konstruktionen und erleichtert Transport sowie Fundamentierung. Zudem ist es recycelbar und biologisch abbaubar, wodurch es am Ende seines Lebenszyklus umweltfreundlich verwertet werden kann. Holz sorgt außerdem für ein gesundes Raumklima durch natürliche Wärmedämmung und Feuchtigkeitsregulierung. Insgesamt ist Holzbau eine zukunftsfähige Bauweise mit hoher ökologischer Effizienz.
- Bauprodukte sind lösemittel-, silikon-, halogen- und weichmacherfrei
- Green Products, VOC-Emissionsklasse A+
- Anforderungen von eco-bau 1 und Minergie-eco werden erfüllt
- Ohne per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS-frei)
- Umweltproduktdeklaration (EPD) für alle Bauprodukte
Bauprodukte mit EPD fördern Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Abfallmanagement. In vielen Ländern werden Umweltanforderungen für Bauprojekte zunehmend gesetzlich vorgeschrieben. EPDs bieten Rechtssicherheit durch eine einheitliche Datenbasis und bereiten Projekte auf mögliche künftige gesetzliche Anforderungen vor. Bauherren können eine nachhaltige Gebäudezertifizierungen wie DGNB oder LEED einfacher erreichen, was den langfristigen Wert und die Attraktivität der Projekte steigert.

Möchten Sie mehr über die Einsatzmöglichkeiten der HENSOTHERM® und HENSOMASTIK® Lösungen für den modernen mehrgeschossigen Gebäudebau erfahren oder benötigen ein Angebot?
Unsere Experten stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um die optimale Brandschutzlösung für Ihr Bauvorhaben oder projektbezogenen Anforderungen zu finden.
Weitere Informationen über die Anwendungsmöglichkeiten von HENSOMASTIK® Acrylic und Konstruktionsvarianten für Brandschutzfugen im Holzbau finden Sie hier.

Kreuzverleimtes Brettsperrholz (CLT)
Kreuzverleimtes Brettsperrholz (BSP, englisch Cross Laminated Timber, CLT) oder Kreuzlagenholz ist eine Art von Holzwerkstoff, der in der Bauindustrie als nachhaltiges und vielseitiges Baumaterial immer beliebter wird. Es wird hergestellt, indem mehrere, d. h. mindestens drei Schichten von Holzplatten in abwechselnden Richtungen gestapelt und mit Klebstoffen miteinander verbunden werden. Es entsteht eine mehrschichtige Massivholzplatte aus üblicherweise 3, 5, 7, 9 oder auch mehr Lagen Nadelholz.
Jede Schicht oder Lamelle besteht in der Regel aus massivem Schnittholz oder strukturellem Verbundholz. Die kreuzweise Anordnung der Schichten verleiht CLT eine höhere Festigkeit, Stabilität und Maßhaltigkeit. Das Ergebnis ist eine große, massive Platte mit gleichbleibenden strukturellen Eigenschaften in beiden Richtungen. CLT-Paneele sind für ihr hohes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht bekannt, wodurch sie sich für verschiedene strukturelle Anwendungen in Gebäuden eignen, darunter Decken, Wände und Dächer. Trotz ihrer Stärke sind CLT-Elemente relativ leicht, was den Transport und die Handhabung auf Baustellen erleichtert. Allerdings kann die Wahl der Holzart die strukturellen und ästhetischen Eigenschaften von CLT beeinflussen.
Markgängiges CLT besteht in der Regel aus drei bis sieben verleimten Schichten Brettsperrholz. Die Dicke der Paneele kann variieren und wird durch die Anzahl und Dicke der einzelnen Schichten bestimmt. Marktgängige Dicken liegen zwischen 75 und 240 mm.
Die HENSOTHERM® und HENSOMASTIK® Brandabschottungen für Holzbauteile wurden erfolgreich mit CLT-Elementen von Stora Enso, Finnland, getestet (Bauprodukt ETA Nr. 14/0349). Weitere Informationen finden Sie unter www.storaenso.com.
Obwohl Holz bzw. CLT von Natur aus brennbar ist, kann CLT aufgrund der Verkohlung seiner äußeren Schichten ein gewisses Maß an Feuerbeständigkeit bieten. Die Außenschichten verkohlen langsam, je nach Holzart und Aufbau in der Regel mit 0,6 bis 0,7 mm/min, wodurch die Innenschichten geschützt werden und die strukturelle Integrität des Materials erhalten bleibt. Die verkohlte Schicht kann als Schutzbarriere wirken, die Ausbreitung des Feuers verlangsamen und die strukturelle Integrität des Materials erhalten. Die Verkohlung der inneren Schichten kann jedoch schneller erfolgen, z. B. bis zu 1 mm/min und mehr. Als Richtwert gilt, dass ungeschützte drei- oder fünfschichtige CLT-Wandplatten mindestens 100 mm dick sein müssen, um eine Feuerwiderstandsklasse von 60 Minuten zu erreichen, und mindestens 120 mm dick für 90 Minuten.
DiagonalDübelholz® (DD)
Die HENSOTHERM® und HENSOMASTIK® Brandabschottungen für Holzbauteile wurden zudem mit DiagonalDübelholz® (DD), einer Eigenentwicklung der Sohm HolzBautechnik, Österreich, für großflächige Massivholzelemente (Bauprodukt ETA Nr. 16/0480) geprüft. Keilgezinkte SohmVollholz-Lamellen werden anders als bei üblichem Brettstapel- bzw. Dübelholz nicht durch parallel, sondern durch diagonal eingepresste Hartholzdübel und Wellenprofilierung formstabil zu dem flächendeckenden DD-Element verbunden. Durch diese Verbindungstechnik entsteht die plane und ruhige Oberfläche. Für die Herstellung bedarf es keiner metallischen Verbindungsmittel und mit einem Leimgehalt von nur 0,05 % enthält es weniger als ein Zehntel des Leimgehalts von Brettsperrholz (CLT). Weitere Informationen finden Sie unter www.sohm-holzbau.at.
Brettschichtholz (BSH)
Brettschichtholz, auch BS-Holz oder Leimholz genannt, besteht aus mindestens drei faserparallel verleimten Holzlagen. Durch diesen mehrschichtigen Aufbau werden natürliche Schwachstellen reduziert, sodass das Material eine deutlich höhere Tragfähigkeit und Formstabilität als herkömmliches Vollholz aufweist. Zunächst wird das verwendete Nadelholz, z. B. Fichte, Tanne, Kiefer oder Lärche, technisch getrocknet, gehobelt und festigkeitssortiert. Anschließend werden die vorbereiteten Lamellen mittels hochwertiger Klebstoffe faserparallel miteinander verleimt. Abschließend erfolgt eine Endbearbeitung, um gleichmäßige Maße und eine ansprechende Oberfläche zu erzielen.
Brettschichtholz wird normgerecht nach EN 14080 in verschiedenen Festigkeitsklassen produziert. Während Konstruktionsvollholz aus einem einzelnen Stück Holz besteht, wird Brettschichtholz aus mehreren, sorgfältig sortierten und verleimten Lamellen hergestellt. Dadurch werden Materialfehler kompensiert, was zu höheren Festigkeitswerten und exakteren Dimensionen führt. Dank der Festigkeitssortierung und des mehrschichtigen Aufbaus bietet BSH eine bis zu 80 % höhere Tragfähigkeit als herkömmliches Bauholz, hervorragende Steifigkeit und Formstabilität und eine glatte, vierseitig gehobelte Oberfläche, die auch für Sichtbauteile geeignet ist.
BSH findet im Ingenieurholzbau breite Anwendung – von tragenden Bauteilen in mehrgeschossigen Wohnbauten, Brücken und Hallen bis hin zu dekorativen, sichtbaren Elementen im Innenausbau. Auch Sonderbauteile mit gebogenen oder gekrümmten Formen lassen sich realisieren. Brettschichtholz wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und ermöglicht durch die höhere Tragfähigkeit den Einsatz schlanker Bauteile. Die energieeffiziente Produktion und die Langlebigkeit des Materials tragen zu einem reduzierten CO₂-Fußabdruck und nachhaltigem Bauen bei.
Konstruktionsvollholz (KVH)
Konstruktionsvollholz bezeichnet massives, aus einem Stück gesägtes oder gehobeltes Bauholz, das als tragendes Element in der Konstruktion eingesetzt wird. Es zeichnet sich durch seine natürliche Struktur und Homogenität aus, ohne dass mehrschichtige Verleimungsprozesse wie beim Brettschichtholz zum Einsatz kommen. Für Konstruktionsvollholz wird primär Massivholz verwendet, meist aus heimischen Nadelholzarten wie Fichte, Tanne oder Kiefer. Nach der Ernte erfolgt eine sorgfältige Trocknung, oft in technischen Trocknungsanlagen, um das Holz auf eine für den Bau geeignete Feuchte zu bringen (Restfeuchte 15 %, Varianz ± 3 % sind gemäß den Anforderungen der DIN EN 15497 für keilgezinktes Vollholz erlaubt). Anschließend wird es maschinell gehobelt, zugeschnitten und gegebenenfalls festigkeitssortiert – Prozesse, die für gleichbleibende Qualität und exakte Dimensionen sorgen.
Konstruktionsvollholz bietet eine natürliche Festigkeit. Als massives Holz weist es eine hohe Tragfähigkeit auf, die bei fachgerechter Trocknung und Verarbeitung konstant bleibt. Durch maschinelles Hobeln und Zuschnitt werden präzise Maße und glatte Oberflächen erzielt, die eine gute Verarbeitbarkeit gewährleisten. Aufgrund der direkten Verarbeitung von Vollholz ohne zusätzliche Leimprozesse ist es oft kosteneffizienter und wirtschaftlich im Vergleich zu aufwendig hergestellten Holzwerkstoffen. Diese Eigenschaften machen Konstruktionsvollholz zu einem verlässlichen Baustoff für viele klassische Holzbauanwendungen.
Konstruktionsvollholz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und ist ein nachwachsender Rohstoff. Seine Herstellung erfordert weniger energieintensive Verarbeitungsschritte als bei mehrschichtigen Holzprodukten, was zu einem geringeren CO₂-Fußabdruck beiträgt.
Typische Einsatzgebiete von Konstruktionsvollholz sind Tragende Bauteile im Holzrahmenbau als Ständer, Balken und Sparren in Wohn- und Gewerbebauten. In Dachkonstruktionen als tragendes Element in Dachstühlen oder Fachwerkkonstruktionen wird es ebenso verwendet wie für traditionelle Holzbauweisen, bei denen die Ästhetik des massiven Holzes im Sichtbereich eine Rolle spielt.
Im Gegensatz zu Brettschichtholz, das aus mehreren verleimten Holzlagen besteht, wird Konstruktionsvollholz als ein zusammenhängendes Stück verarbeitet. Dadurch ist die Herstellung einfacher. Es entfällt der komplexe Verleimungsprozess, was sich in geringeren Produktionskosten widerspiegeln kann. Zudem bleibt die natürliche Holzstruktur erhalten. Dies kann in bestimmten Anwendungen gewünscht sein, etwa bei sichtbaren Holzelementen, jedoch können natürliche Fehler und Faserrichtungen auch zu geringfügigen Schwankungen in der Festigkeit führen. Beide Werkstoffe finden ihren Platz im Holzbau, wobei die Wahl vom spezifischen Anwendungsfall und den statischen Anforderungen abhängt.
Brandabschottungen für Holzbauteile – Prüfaufbau vs. Baupraxis im Holzbau
Bei der Integration in die Baupraxis bietet die Kombination von CLT oder DD mit Gipskartonplatten und Dämmstoffen eine ganzheitliche Lösung für die vielfältigen Anforderungen an den modernen Gebäudebau. Die Kreuzlaminierung von Holz in CLT erhöht nicht nur die strukturelle Festigkeit, sondern trägt auch zur Feuerbeständigkeit bei. Obwohl Holz von Natur aus feueranfällig ist, bieten die Dicke und Masse der CLT-Platten einen gewissen Schutz. Eine Verkleidung mit Gipskartonplatten stärkt das Brandverhalten der Struktur zusätzlich.
Abgesehen von strukturellen Überlegungen erstreckt sich diese Kombination auch auf die thermische Dämmung und die Energieeffizienz. Dämmstoffe, die strategisch zwischen den CLT-Platten angebracht werden, verbessern die Fähigkeit des Gebäudes, die Temperatur zu regulieren und den Energieverbrauch zu senken. Gipskartonplatten in Verbindung mit CLT und Dämmung tragen zu einer gut gedämmten Gebäudehülle bei, die Nachhaltigkeit und Komfort fördert. Darüber hinaus tragen die natürlichen akustischen Eigenschaften von Holz, insbesondere in Kombination mit weiteren Dämmschichten, zur Schallabsorption bei und schaffen ein angenehmes Raumklima. Gipskartonplatten ergänzen dies, indem sie die akustische Leistung verbessern und die Schallübertragung zwischen verschiedenen Räumen reduzieren.
Um die unterschiedlichen Konstruktionsvarianten und Schichtaufbauten von Holzbauteilen in der Baupraxis abdecken zu können, hat Hensel daher alle Brandversuche nur mit der Basis-Schicht aus CLT bzw. DiagonalDübelholz® durchgeführt, so dass die geprüften Abschottungskonstruktionen in einer Vielzahl gängiger Schichtkombinationen und Ausführungen eingesetzt werden können.
Gemäß den Kriterien der DIN EN 1366-3 Punkt 13.3.4 gelten Prüfergebnisse von Wand- oder Deckenkonstruktionen aus Holz auch für Elemente gleicher Bauart mit gleicher oder höherer Dicke, wenn die folgenden Merkmale alle erfüllt sind:
- Die Wand/Decke die gleiche Konstruktion wie bei der Prüfung aufweist, z. B. kreuzverleimtes Brettsperrholz (CLT).
- Die Wand/Decke hat die gleiche oder eine höhere Feuerwiderstandsklasse als die geprüfte, z. B. REI 60.
- Die Konstruktion ist nach EN 13501-2 für die erforderliche Feuerwiderstandsdauer klassifiziert.
- Die Konstruktion besteht aus denselben Holzelementen wie die geprüfte, z. B. Fichte oder gleichwertiges Nadelholz.
- Die Holzelemente haben die gleiche oder eine höhere Feuerwiderstandsklasse als die geprüfte, z. B. Euroklasse D-s2,d0.
- Die Festigkeitsklasse nach EN 338 der Holzelemente ist gleich oder höher als die geprüfte, z. B. C16 / T11 (siehe unten).
- Die Verkohlungsrate nach EN 1995-1-2 ist gleich oder besser als geprüft, z. B. 0,63 mm/min (siehe unten).
- Die Dicke der Holzelemente ist gleich oder größer als geprüft, z. B. ein 100 mm dickes CLT-Wand-Element.
- Die Anzahl der Gipsplattenschichten (falls zutreffend) ist gleich der geprüften Anzahl, z. B. beidseitig eine Lage oder keine.
- Die Dicke der Gipskartonplatten (falls zutreffend) gleich oder größer ist als die geprüfte, z. B. beidseitig 12,5 mm.
Die ordnungsgemäße Ausführung der HENSOTHERM® und HENSOMASTIK® Brandabschottungen für Holzbauteile liegt ausschließlich in der Verantwortung des ausführenden Unternehmens. Etwaige benötigte Anpassungen der Konstruktionsvarianten an örtliche Gegebenheiten sind mit dem Brandschutzsachverständigen abzustimmen! Dazu zählen zum Beispiel, jedoch nicht abschließend, die Position und Befestigungsmittel von Brandschutzmanschetten, die Ausführung etwaiger Laibungsverkleidungen sowie die Position und Fülltiefe der Ringspaltfüllungen.
Tragfähigkeit von Holzbauteilen – Die Festigkeitsklassen von Holz nach EN 338
Die EN 338 ist eine europäische Norm, die die Festigkeitsklassen von Bauholz und Holzprodukten definiert. Sie dient als Grundlage für die Bemessung und den Einsatz von Holz im Bauwesen, indem sie die mechanischen Eigenschaften von Holz in verschiedene Klassen einteilt. Diese Festigkeitsklassen gelten sowohl für Nadelholz als auch für Laubholz und sind entscheidend für die Tragfähigkeit und Sicherheit von Holzbauteilen. Die Norm unterscheidet zwischen C-Klassen für Nadelholz (Coniferous, C14, C16, C18, C22, C24, C27, C30, C35, C40) und D-Klassen für Laubholz (Deciduous, D30, D35, D40, D60, D70). Die Zahl der Klasse korreliert dabei mit dem charakteristischen Wert für die Biegefestigkeit in Newton pro Quadratmillimeter (N/mm²). Höhere Werte bedeuten höhere Tragfähigkeit.
Die Festigkeitsklasse nach DIN EN 338 ist ein zentraler Faktor für die Bemessung von Holzbauteilen. Sie stellt sicher, dass Holzbauteile die erforderliche Tragfähigkeit aufweisen und normgerecht im Bauwesen eingesetzt werden können. Die Wahl der richtigen Festigkeitsklasse ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Langlebigkeit einer Holzkonstruktion.
Jede Festigkeitsklasse ist durch spezifische mechanische Eigenschaften gekennzeichnet: Biegefestigkeit, Druckfestigkeit, Zugfestigkeit, Scherfestigkeit, das Elastizitätsmodul bzw. die Steifigkeit des Holzes und seine Rohdichte.
Schnittholz wird entweder visuell oder maschinell in Qualitätsklassen sortiert. Bei der visuellen Sortierung begutachtet geschultes Personal das Holz nach einheitlichen Kriterien, wie sie beispielsweise in der DIN 4074 festgelegt sind. Jedoch kann die Rohdichte dabei nicht exakt bestimmt werden. Da diese einen wesentlichen Einfluss auf die Festigkeit hat, ist die Ausbeute in der höchsten Sortierklasse S13 (entspricht C30 nach DIN EN 338) gering. Höhere Festigkeitsklassen lassen sich nur maschinell erfassen. Moderne Sortiermaschinen nutzen Durchstrahlung oder Bildverarbeitung, um neben der Rohdichte auch Äste und das Elastizitätsmodul zu erfassen, wodurch eine Sortierung bis zur Festigkeitsklasse C40 möglich wird.
Für kreuzverleimtes Brettsperrholz (BSP, CLT) werden oft C24- oder C30-Lamellen verwendet. C24 ist die am häufigsten verwendete Festigkeitsklasse für Konstruktionsholz, da sie ein gutes Verhältnis zwischen Tragfähigkeit und Wirtschaftlichkeit bietet. Höhere Klassen (z. B. C30, D40) werden in Bereichen mit erhöhten Lastanforderungen eingesetzt, beispielsweise in weitspannenden Dachkonstruktionen oder Ingenieurholzbauwerken. Niedrigere Klassen (z. B. C14, C18) kommen vor allem im Innenausbau oder in nicht tragenden Bauteilen zur Anwendung.
Wie schnell brennt Holz? Verkohlungsrate und Brandverhalten von Holzbauteilen nach EN 1995-1-2
Im Brandfall bildet Holz eine schützende Kohleschicht, die den inneren Kern des Bauteils isoliert und die Tragfähigkeit über einen definierten Zeitraum erhält. Die äußere Schicht von Holzbauteilen karbonisiert unter Hitzeeinwirkung, wodurch eine isolierende Kohleschicht entsteht (Holzkarbonisierung). Diese Schicht reduziert die Wärmeübertragung in das Bauteilinnere und schützt die verbleibende Tragstruktur. Die Tragfähigkeit bleibt erhalten, solange der unverbrannte Kern des Holzbauteils ausreichend groß ist.
Die Europäische Norm EN 1995-1-2 (Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten, Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall) gibt Methoden zur Ermittlung der Tragfähigkeit von Holzbauteilen im Brandfall vor und gibt konkrete Werte zur Verkohlungsrate und Abbrandgeschwindigkeit an, die für verschiedene Holzbauprodukte relevant sind. Die Bemessung erfolgt anhand der effektiven Querschnittsmethode, bei der der verkohlte Bereich abgezogen wird und die verbleibende Holzmasse als tragender Kern dient. Die Berechnung berücksichtigt auch zusätzliche Sicherheitsfaktoren für unterschiedliche Bauteile.
Die durchschnittliche Verkohlungsrate (β) wird in mm/min angegeben und ist abhängig von der Holzart, Rohdichte und Bauteildicke. Es wird zwischen der eindimensionalen Abbrandrate (β₀) und der erhöhten, ideellen Abbrandrate (βₙ) unterschieden. Bei Bauteilen mit einseitiger Brandbeanspruchung, wie Massivholzwände oder Decken, kommt die Standard-Abbrandrate β₀ zur Anwendung. Stützen und Balken hingegen sind häufig von mehreren Seiten dem Feuer ausgesetzt, wodurch es in den Ecken zu einer verstärkten Verkohlung kommt. Daher wird in diesen Fällen die erhöhte Abbrandrate βₙ angesetzt, um den höheren Materialverlust realistisch zu berücksichtigen. Die eindimensionale Abbrandrate β₀ für Vollholz und Brettschichtholz aus Nadelholz kann mit 0,65 mm/min angesetzt werden. Das entspricht einem Materialverlust von etwa 4 cm pro Stunde bei Normbeanspruchung.
Kreuzverleimtes Brettsperrholz (CLT) besteht aus kreuzweise verleimten Brettlagen, die sich gegenseitig stabilisieren. Die Verkohlung breitet sich zunächst in den äußeren Schichten aus, während die querliegenden Lagen die Ausbreitung verlangsamen. Da die einzelnen Brettlagen aus unterschiedlichen hölzern bestehen können, können diese unterschiedlich hohe Verkohlungsraten haben. Die Verkohlungsrate von marktgängigen CLT-Konstruktionselementen aus Fichte liegt i. d. R. bei β₀ = 0,65 mm/min für die erste Lage. Sich ablösende Schichten (Delamination) können die Verkohlung aber auch beschleunigen, was bei der Brandschutzbemessung berücksichtigt werden muss.
Brettschichtholz (BSH) besteht aus mehreren verleimten Brettlamellen mit faserparallelem Aufbau. Durch die homogene Struktur weist es eine gleichmäßige Verkohlung auf. Die Verkohlungsrate von BSH aus Nadelholz liegt üblicherweise bei β₀ = 0,65 bis 0,7 mm/min unter normale Bedingungen gemäß EN 1995-1-2.
Konstruktionsvollholz (KVH) ist massives, technisch getrocknetes Vollholz mit definierter Feuchte und hoher Maßhaltigkeit. Die Verkohlung erfolgt gleichmäßig von außen nach innen. KVH aus heimischen Nadelholzarten und Buche hat ebenfalls die übliche eindimensionale Abbrandrate β₀ = 0,65 bis 0,7 mm/min.
Die Verkohlungsrate von Massivholz variiert gemäß Fachliteratur stark je nach Holzart. Die Abbrandgeschwindigkeit von Nadelholz kann allgemein mit β₀ = 0,6 bis 0,7 mm/min, die von Hartholz oder Tropenholz höherer Dichte, z. B. Teak lediglich mit nur bis zu β₀ = 0,4 mm/min angenommen werden.
Holz brennt somit berechenbar, dies ist entscheidend für die Planung von Holzbauprojekten, insbesondere bei mehrgeschossigen Gebäuden, bei denen der Brandschutz eine zentrale Rolle spielt. Durch geprüfte und zertifizierte Materialeigenschaften lässt sich konstruktiver Holzbau gezielt im Brandschutz einsetzen und sicher bemessen.
Downloads
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Bewertung
ETA 24/0975
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Montagehandbuch
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Sicherheitsdatenblatt
HENSOMASTIK® Acrylic
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Sicherheitsdatenblatt
HENSOTHERM® 7 KS Gewebe
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Sicherheitsdatenblatt
HENSOMASTIK 5 KS Farbe
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Umwelt-Produktdeklaration (EPD)
HENSOMASTIK® Acrylic
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Umwelt-Produktdeklaration (EPD)
HENSOTHERM® RM
-
Umwelt-Produktdeklaration (EPD)
HENSOTHERM® Service Transit
-
Umwelt-Produktdeklaration (EPD)
HENSOTHERM® GM 2000
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Umwelt-Produktdeklaration (EPD)
HENSOMASTIK® 5 KS
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Prüfzeugnis
ecobau
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Prüfzeugnis
AgBB
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Leistungserklärung
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Ansprechpartner
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